Herzlich willkommen auf meiner Homepage.
Ich bin Alkoholiker. Ich war abhängig von Medikamenten und Betäubungsmitten. Raubbau an Körper und Geist, dreißig Jahre lang. 2010 landete ich in einer Suchtklinik, kraft-und mutlos nach ungezählten beruflichen und sozialen Abstürzen. Seitdem lebe ich abstinent.
In der Klinik schrieb ich ein Tagebuch. Ich wollte herausfinden, warum ich mich mit Suchtmitteln betäubte. Ich fand die Gründe. Das war meine Therapie in der Therapie. Dieses Tagebuch wurde 2011 als Buch verlegt – authentisch, da weder korrigiert noch lektoriert. Ich nannte es „Der Trümmermann“. Dieser Schritt an die Öffentlichkeit hat mich stark gemacht in meiner Abstinenz. Zahlreiche Lesungen, viele Gespräche haben mich gelehrt, wie wichtig der Dialog ist, wie hilfreich es sein kann, seine Sucht nicht zu verstecken.
Zu diesem Dialog lade ich ein. Ich bin bereit, Erfahrungen auszutauschen, sowohl mit anderen Betroffenen als auch mit deren Angehörigen.
Zwischen meinem zehnten und fünfzehnten Lebensjahr wurde ich ungezählte Male von unserem damaligen Pfarrer schwer missbraucht. Erst viele Jahrzehnte später habe ich begriffen, warum ich ab dem sechzehnten Lebensjahr zur Flasche griff. 2012 sah ich mich gezwungen, den Pfarrer anzuzeigen, da die Anzeige eines anderen Opfers 2010 vertuscht wurde. Der Prozess endete erst 2017 mit einem Berufungsurteil und einem Schuldspruch. Das Verfahren hat mir gezeigt, dass dieses Erleben bis heute nicht verarbeitet ist. Daraus ist der Entschluss gereift, dieses Trauma in einem weiteren Buch zu verarbeiten. Ich nenne es „Der Engelmann“.
Auch hier lade ich ein zum Dialog, möchte ich Anderen Mut machen, so gut es mir möglich ist. Denn hier gilt: Schweigen schützt die Täter.